VERANSTALTUNGEN DER REIHE
PERSONEN PROJEKTE PERSPEKTIVEN Juli 2001 - Juni 2002
DAS REALE, DIE DISKURSE, DIE
KUNST
Film- und Gesprächsabend der XX. Veranstaltung der Reihe
Personen Projekte Perspektiven
Worte zwischen den Worten / Bilder zwischen den Bildern Die Arbeit des Filmmachers Harun Farocki, der seit 1967 zahlreiche Filme
produzierte, zeichnet sich aus durch ein Sichtbarmachen verborgener
soziokultureller Phänomene und Sinn-Zusammenhänge, die unserer
alltäglichen Wahrnehmung so nicht (ohne weiteres) zugänglich
sind. Dies geschieht durch "Montage, gezielte Komposition und
Neuordnung" von filmischem (und fotografischem) Material, bei dem es sich
häufig um vorgefundene Bilder handelt: also um "Bildmaterial", das
z.B. gezielten Recherchen "in den Archiven verschiedenster Orte der Bildproduktion
" entstammt.
"Man muß gegen Bilder ebenso mißtrauisch sein wie gegen
Wörter. Man muß die Praxis eines Bildes untersuchen. Mit welcher
Bedeutung und in welcher Kette von Bedeutungen erscheint es? Es gibt keine
Literatur oder Sprachkritik, ohne daß der Autor der vorhandenen Sprache
gegenüber kritisch ist. Ebenso verhält es sich mit Filmen. Man
muß keine neuen, nie gesehenen Bilder suchen, aber man muß
die vorhandenen Bilder in einer Weise bearbeiten, daß sie neu werden
. Mein Weg ist es, nach verschüttetem Sinn zu suchen und den Schutt,
der auf den Bildern liegt, wegzuräumen."
Die filmische Arbeit Farockis besteht nicht zuletzt in der "Auseinandersetzung
mit der Frage, was das Bild eigentlich ist und sein kann, inwiefern seine
Bedeutung eine konstruierte und damit historische ist, auf welche Weise
sich die Programme der Bildherstellung und – rezeption gegenseitig beeinflussen
und wie wenig wir von all dem wahrnehmen, was in Wirklichkeit zu sehen
ist": eben darin liegt wohl auch zu einem großen Teil "die fundamentale
Bedeutung", die seine dokumentarischen Filmessays "auch für die bildende
Kunst eingenommen" haben.
Wie interessant Farockis konsequenter Umgang mit Bild und Ton/ Bild
und Text
Harun Farocki zeigt seine neuesten Filme 'Ich glaubte Gefangene zu sehen'
sowie 'Auge/Maschine' im Rahmen des Projekts "Das Reale/Die Diskurse/Die
Kunst: Über Normalismus und Dissidenz", dem aktuellen Veranstaltungsblock
der Reihe Personen Projekte Perspektiven.
AUGE / MASCHINE Deutschland 2001
Im Zentrum des Films stehen die Bilder des Golfkriegs, die 1991 weltweit Aufsehen erregten. In den Aufnahmen von Projektilen im Zielanflug waren Bomben und Berichterstatter identisch, so eine These des Philosophen Klaus Theweleit. Gleichzeitig waren die fotografierten und die (computer-)simulierten Bilder nicht unterscheidbar. Mit dem Verlust des "authentischen Bildes" wurde auch die historische Zeugenschaft des Auges aufgehoben. Es heißt, im Golfkrieg seien nicht neue Waffen zum Einsatz gekommen, sondern eine neue Bilderpolitik. Hier seien die Grundlagen einer elektronischen Kriegsführung geschaffen worden. Wichtiger als Durchschlagskraft und Kilotonnage ist heute der sogenannte C31-Zyklus, der unsere Welt mittlerweile umspannt. C31 heißt: Command, Control, Communications and Intelligence – und meint globale und taktische Frühwarnsysteme, Geländeüberwachung mit seismischen, akustischen und Radar-Sensoren, Funkpeilung und Abhören gegnerischer Nachrichten sowie das Unterdrücken all dieser Mittel durch Störsender. Harun Farocki geht der Frage nach, wie militärische Bildtechnologien Eingang finden in das zivile Leben. Viele Firmen in den USA, die zu C31 beigetragen haben, versuchen heute, nicht-militärische Produkte in den Bereichen Eigentumsschutz und Produktionskontrolle abzusetzen. Die Videoüberwachung in Kaufhäusern dient nicht allein der Aufdeckung von Straftaten. Es gilt, das Verhalten des Käufers aufzuklären, zu kontrollieren – und somit zu beherrschen. 'Auge/Maschine' entstand in Zusammenarbeit mit
dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM), Karlsruhe, und
ist dort als Videoinstallation zu sehen. Das Projekt knüpft an die
jüngste ZDF/3sat-Produktion 'Gefängnisbilder' von
Harun Farocki an und führt zugleich einen Zyklus von Filmen fort,
den der Autor 1995 mit der WDR/3sat-Produktion 'Arbeiter verlassen die
Fabrik' (nach dem gleichnamigen ersten Film der Filmgeschichte) begonnen
hat: essayistische Untersuchungen zu einem kinematografischen und medialen
"Bilderschatz" (ein Begriff analog zu "Wortschatz"), Bausteine zu einem
"Dictionary der filmischen Ausdrücke". Erforschte Farocki in 'Gefängnisbilder'
einen Topos des Genre-Kinos einerseits, moderne Gefängnistechnologie
andererseits, so setzt er mit 'Auge/Maschine' seine Überlegungen
zu Überwachung und Kontrolle, die unser gesamtes soziales Leben betreffen,
fort.
XIX. Veranstaltung der Veranstaltungsreihe
PERSONEN PROJEKTE PERSPEKTIVEN:
Duisburger Dramaturgien – Duisburger Diskurse Wie Wirklichkeit erzählen ? Daß Dokumentarfilme Wirklichkeit nicht wirklich abbilden, ist bekannt. Daß man den Bildern im Fernsehen nicht (mehr?) 'glauben' darf, ist Allgemeinplatz. Trotzdem besteht weiterhin ein großer Bedarf an 'wahren' Bildern, 'wahren' Geschichten – siehe den Erfolg der Doku-Soaps, siehe die Bildersucht im Umfeld des 11. September. Wie ist dieser Widerspruch zu erklären? Die Duisburger Filmwoche als das Festival des deutschsprachigen Dokumentar-
Werner Ruzicka, geboren 1947. Studium der Germanistik, der Philosophie und der Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum. Ab 1974 Leiter der Kommunalen Filmarbeit in Bochum. 1978 bis 1982 Mitarbeit am dokumentarischen Langzeit-Projekt 'Prosper/Ebel – Eine Zeche und ihre Siedlung' als Regisseur und Produktionsleiter. Nach 1982 verschiedene Arbeiten für Fernsehen und Theater. Seit 1985 Leiter der Duisburger Filmwoche, des Festivals des deutschsprachigen Dokumentarfilms. Tätigkeit als Jurymitglied z.B. der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, der Österreichischen Filmtage Wels und des Adolf-Grimme-Preises. Mitglied des Beirates der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen. Lehraufträge für Dokumentarfilm, u.a. an der Hochschule für Fernsehen und Film in München, sowie Goethe-Institut-Seminare über Dokumentarfilm u.a. in China, Israel, Spanien und Indien. Bitte vormerken: am Freitag, den 7.Juni 2002
um 20 Uhr
XVIII. Veranstaltung der Reihe Personen Projekte Perspektiven
„Ganz normaler Wahnsinn?“ Über den Anteil des Normalismus an der Postmoderne Lohnt es sich, ernsthaft über den Begriff der „Normalität“ nachzudenken? Handelt es sich überhaupt um einen Begriff und nicht vielmehr um eine bloße Sprechblase? Was hat Franziska von Almsicks Versicherung „Ich ticke ganz normal“ mit einem Klamaukfilm wie „Voll normaal“ oder mit dem „Hineinwachsen Deutschlands in die Normalität der Weltpolitik“ durch die militärische Führung in Kabul (FAZ) zu tun? Und wieso ist das alles „der ganz normale Wahnsinn“? Trotz und wegen all solcher verbaler Schaumschlägerei wird J.L. seine These begründen, daß sich „Normalitäten“ sehr wohl begrifflich bestimmen lassen und daß es sich bei ihnen sogar um Basiskategorien westlicher Kulturen seit etwa 1800 handelt. Keine „moderne Industriegesellschaft“ ohne „Normalismus“, d.h. ohne Diskurse, Instanzen und Institutionen, die die Gesellschaft „verdaten“, also statistisch bis möglichst zum letzten transparent machen und auf dieser Basis dann „normale Spektren“ durch die Festlegung von „Normalitätsgrenzen“ gegen das „Anormale“ abgrenzen. Unter den verschiedenen historischen Spielarten des Normalismus ist der neueste, „flexible Normalismus“ besonders interessant, weil er mit den vage als „postmodern“ bezeichneten Phänomenen strukturell solidarisch erscheint. Im flexiblen Normalismus werden die Normalitätsgrenzen ambivalent: eigentlich zur Abschreckung gedacht, üben sie eine geheime Attraktion aus und versprechen „thrill“ bei ihrer Überschreitung. In den Antizipationen von Film, Fernsehen und Literatur zeichnet sich ein „posthistorischer“, ahistorischer Lebenstyp ab, dessen Kurve ein endloses Surfen diesseits und jenseits der Normalitätsgrenze(n) bildet: „Das Ewig-Anormale zieht uns hinan“ – und bedroht uns ewig mit „Absturz“. Ist also der Normalismus als geheime Prämisse der Postmoderne (wie sie sich nicht nur in bestimmten, gängigen Formen des Films, der Literatur, sondern ebenso der Architektur und vermutlich auch der bildenden Kunst offenbart) das letzte Wort, das eigentliche „Ende der Geschichte“, das als „definitives Provisorium“ an die Stelle aller „konkreten Utopien“ getreten ist? Steckt diese Botschaft hinter der Floskel vom „ganz normalen Wahnsinn“? Oder eher die Angst, daß der Normalismus seinerseits ohne solide Basis auskommen müßte? Jürgen Link, geb. 1940, Professor für Literaturwissenschaft
(und Diskurstheorie) an der Universität Dortmund. Forschungsschwerpunkte:
struktural-funktionale Interdiskurstheorie; Kollektivsymbolik, Normalismustheorie;
literarhistorisch: Lyrik; Hölderlin und die ‚andere Klassik‘; Brecht
und die ‚klassische Moderne‘. Einige Publikationen: Literaturwissenschaftliche
Grundbegriffe, München (Fink) 1983; (mit W. Wülfing Hrsg.)
Nationale
Mythen und Symbole, Stuttgart (Klett-Cotta) 1991; Versuch über
den Normalismus, Opladen (Westdeutscher Verlag) 1996, 2. Auflage 1999;
Hölderlin-Rousseau:
Inventive Rückkehr, Opladen (Westdeutscher Verlag) 1999. (Mitherausgeber):
kultuRRevolution.
Zeitschrift für angewandte diskurstheorie, Essen (Klartext) 1982ff.;
Mitbegründer der Diskurswerkstatt Bochum (1980ff.).
"IMAGINATION UND KUNST"
XVII. Veranstaltung der Reihe Personen Projekte Perspektiven
Prof. Dr. Jürgen Frese
( 1 ) Kunst (ganz gleich ob Konzert, Theater, Film, bildende Kunst oder
Performance) geschieht in öffentlichen Räumen und in 'rhetorischen'
Situationen.
Steckbrief Jürgen Frese geboren Dortmund 1939,
promoviert in Soziologie Münster 1966, habilitiert für Philosophie
Bochum 1975, lehrt Philosophie in Bielefeld. Arbeitsfeld: historische Phänomenologie
leib- und bildgebundener kultureller Prozesse. Bezugsautoren: Spinoza,
Hamann, Peirce, Whitehead, Heidegger, Langer, Arendt, Blumenberg, Deleuze,
Luhmann, Schmitz. Themen von Veröffentlichungen: Dialektik, Phänomenologie,
Gefühls-Partituren, Prozesse im Handlungsfeld, Sprechen als Metapher
für Handeln, Politisches Sprechen, Dialektik der Gruppe, Intellektuellen-Assoziationen,
Theoriebildung als Gruppenprozeß, Ideologie, Postmoderne, Abschied
vom Äther 'Gesellschaft'.
XVI. Veranstaltung der Reihe Personen Projekte Perspektiven
Puppe – Fotografie – Geschlecht
Kunstfigur oder Wesen aus Fleisch und Blut? Tot oder lebendig? Männliches
oder weibliches Geschöpf? Bereits die Puppe kann unsere Wahrnehmung
irritieren. Doch mit der Fotografie des künstlichen Wesens potenziert
sich die Verunsicherung: Das Verhältnis zwischen Wirklichkeit und
Fiktion oder zwischen den Geschlechtern wird zum Anagramm – zum Spiel einer
permanenten Umkehrbarkeit ad infinitum.
Birgit Käufer Birgit Käufer lebt als Kunsthistorikerin in Köln
XV. Veranstaltung der Reihe Personen Projekte Perspektiven
Es lesen aus ihrem Werk Urs Jaeggi (Berlin) Angelika
Janz (Aschersleben)
Ina Kurz (Hamburg)
D.E. Sattler (Bremen) Matthias Schamp (Bochum)
Christina Schlegel (Essen)
Andreas Weiland (Aachen)
XIV. Veranstaltung der Reihe Personen Projekte Perspektiven
"Ich werde heimgesucht, als wäre ich
Desublimation. Text und Bild
bei Unica Zürn
"Nach dreiundvierzig Lebensjahren ist mein Leben noch nicht 'mein' Leben geworden." Diesen Satz schreibt Unica Zürn 1959. Sie berichtet über sich wie über eine andere, ihr rätselhafte, namenlose Frau – selten in der 'Ich-Form', fast immer in der dritten Person. Sie hat nie versucht, ihre Fremdheit, ihre Singularität, ihre Distanz zu sich und ihrem Leben zu vertuschen. Ihr Stil situiert uns im Inneren einer Kamera, mit der sie ihre Handlungen aufzeichnet. Jedes Bild kann einzeln betrachtet werden. Dr. Rike Felka, geb. 1960, Literaturwissenschaftlerin, lebt und
arbeitet in Berlin. Lehrtätigkeit im In- und Ausland, zuletzt in Santa
Barbara und in Weimar. Übersetzungen. Habilitation 2000. Veröffentlichungen
u.a.: Psychische Schrift.
Filmprojekt von Rainer Werner Fassbinder 1982 notierte R.W.F., auf einen Briefbogen des
Gramercy Park Hotel
Es sind Notizen zum Filmprojekt " Der Mann
im Jasmin ".
Das Projekt wurde nicht realisiert; Fassbinder
stirbt am 10.6.1982.
Die nächsten Veranstaltungstermine:
XIII. Veranstaltung der Reihe Personen
Projekte Perspektiven
Les jeux à deux/Die Spiele zu zweit An diesem II. Veranstaltungsabend zum Thema Kunst+Imagination wird die Autorin und Regisseurin Friederike Beck zu Gast sein. Sie zeigt ihren Film Les jeux à deux – Die Spiele zu zweit über das Leben und Werk der Schriftstellerin, Dichterin und Künstlerin Unica Zürn. In semidokumentarischer Weise zeigt dieser Film in Interviews mit Zeitzeugen und Spielfilmszenen, deren Dialoge auf Originaltexten von Zürn und Bellmer basieren, auch dieses auf 17 Jahre gemeinsame Leben im Paris der 50iger/60iger Jahre. Deutlich wird so auch der Kontext: es ist der Surrealismus in seinen Auswirkungen auf das Kunst- und Lebensprojekt von Unica Zürn. Rainer Werner Fassbinder stellt Zürns Namen an den Schluß
seines Films Despair – Reise ins Licht neben den von Artaud. Der
Augenblick eines Durchbruchs, der die geschlossene Welt der Verdoppelungen
(so wie es das Kino nun einmal auch ist) öffnen könnte. Friedrike
Becks Film ist auch ein solcher Versuch, Verdoppelungen zu beleuchten,
wie die der gegenseitigen Spiegelung zweier Künstlerexistenzen in
der unwiderruflichen Verschränkung von Kunst und Leben. Das Schreiben/Das
Zeichnen: zwei Praktiken, zwei Medien der Niederschrift einer Geschichte
der Verstrickungen bei Unica Zürn. Was ist Wirklichkeit, was Imagination,
amalgamiert letztere erstere oder umgekehrt? Les jeux à deux, der
von Unica Zürn für eine ihrer Erzählungen gewählte
Titel bezieht sich doppelsinnig sowohl auf ihre Beziehung zu Henri Michaux
und Bellmer, wie auf das Projekt der anagrammatischen Arbeit, das sie mit
Bellmer teilt. Bellmer schafft eine neue Anatomie, indem er weibliche und
männliche Körperfragmente neu zusammenfügt: bei seinen Puppen,
aber auch in Zeichnung+Radierung. Zürn zerlegt Sätze buchstäblich
und entwickelt daraus ihre Anagramme/Gedichte. Keine Ausgangszeile ist
weit hergeholt, sondern sie mußte durchdrungen sein vom persönlichen
Bezug zum Erleben der Autorin. Nur so konnte sich die Technik der Beschränkung,
im Finden neuer Bedeutungen lohnen.
Friederike Beck gelingt es auch, die Bilderwelt des Wahns von Unica Zürn zu rekonstruieren, deutlich werden zu lassen, daß Anfang und Ende zusammenfällt, somit logisch gesehen: ohne Anfang und Ende ist. Als Unica Zürn mit 54 Jahren vor den Augen ihres Lebensgefährten Bellmer, durch einen Sturz vom Balkon der Wohnung in der rue de la Plaine, Paris am 19.Oktober 1970 ihr Leben beendet, realisiert sie vielleicht in der konsequentesten und radikalsten Form die Verbindung von Kunst und Leben: Kopfüber in einen Beginn, den sie in Dunkler Frühling beschrieb, wo sie, nachdem Sie das Foto eines Mannes aufißt, aus dem Fenster springt: hoffnungslose Liebe, hoffnungsloses Leben auch hier, hoffnungsvoll allein das Durchbrechen der Wiederholung: Reise ins Licht? Doris Schöttler-Boll Mit dem Film von Friederike Beck möchten wir auch versuchen, einen Raum zu eröffnen, für eine Weiterführung des Themas Kunst+Imagination mit den Beobachtungen, Forschungen, Überlegungen von Rike Felka aus Berlin zum Thema Desublimation bei Unica Zürn – am Freitag, den 7.September 2001. Friederike Beck
XII. Veranstaltung der Reihe Personen Projekte Perspektiven
Freud: Kunst und Imagination Der Vortrag erläutert zunächst Freuds Methode der Lektüre und Deutung von verschiedenen Kunstwerken. Anschließend wird die Frage erörtert, ob diese Lektüren Freuds nur Rückschlüsse auf die psychischen Dispositionen der Künstler zulassen bzw. Einsichten in die Modalitäten (identifizierender) Kunstrezeptionen eröffnen oder ob sie darüber hinaus geeignet sind, kunsttheoretische Erkenntnisse über die Struktur der Werke selbst zu ermöglichen. Kurz gesagt: Liefert uns Freuds Lektüre der Kunst nur Einblicke in die Psychen ihrer Urheber oder Betrachter oder gibt sie einen Ansatz für eine spezifische Theorie der Kunst selbst? Gerhard Plumpe, Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft
an der Ruhr-Universität Bochum. Hauptarbeitsgebiete: Literaturtheorie,
Geschichte der Ästhetik und der Medien; Literatur des 18.-20.Jahrhunderts.
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