Wenn das Eigene als Fremdes wiederkehrt Trauma und Schmerz im Werk von Joseph Beuys Vortrag von Gerald Schröder
Zu der XXXVIII. Veranstaltung der Reihe
Atelierhaus
Wenn das Eigene als Fremdes wiederkehrt –
Ausgehend von der Installation "Schmerzraum", die Joseph Beuys 1983
in der Düsseldorfer Galerie Konrad Fischer realisiert hat, soll ein
zentraler Aspekt im Werk des Künstlers genauer untersucht werden:
Der Zusammenhang von künstlerischer Kreativität und der Erfahrung
von physischem Schmerz sowie psychischem Leid. Hier spielen Fragen nach
der besonderen medialen Qualität von Beuys’ raumbezogenen Arbeiten
ebenso eine Rolle wie der spezifische kunsthistorische und auch gesellschaftspolitische
Kontext, in dem sie entstanden sind. Schließlich erweisen sich die
Schmerzräume von Joseph Beuys als extrem verschachtelt und es gilt
somit zu klären, wie atmosphärischer und imaginativer Raum zusammenhängen
und in welcher Beziehung sie zu den Gedächtnisräumen individueller
und kollektiver Erinnerung sowie zum politischen Raum des Kalten Kriegs
stehen. Dabei soll auch das Verhältnis des Künstlers zu den USA
hinterfragt werden, insbesondere im Blick auf die Rezeption seiner Arbeiten.
Kommt hier eine kulturelle Differenz ins Spiel und wie manifestiert
sie sich in der Konstruktion einer eigenen künstlerischen, persönlichen
und nationalen Identität? Diese Fragestellungen und Zusammenhänge
gilt es zu reflektieren und zu diskutieren.
Dr. Gerald Schröder (geb. 1967) ist gegenwärtig wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Kunstgeschichtlichen Institut der Ruhr-Universität
Bochum und beschäftigt sich im Rahmen seines Habilitationsprojekts
mit dem Themenkomplex von Schmerzerfahrung, Autorität und Männlichkeit
in der österreichischen und westdeutschen Kunst der 1960er und 1970er
Jahre.
Bitte schon vormerken:
Sonntag, den 13. November um 20 Uhr
Doris Schöttler-Boll Atelierhaus – Alte Schule – Äbtissinsteig
6 45276 Essen-Steele
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