Ma’rib مأرب traces of stones

 

Film-Vortrag von Rainer Komers

 

 

 

 

 

 

 

Zu der  LIV.│54. Veranstaltung der Reihe

Personen Projekte Perspektiven

Freitag, den 26. September 2008 um 20 Uhr

laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein

 

 

 

 

 

 

 

Atelierhaus

- Alte Schule -

Äbtissinsteig 6

Essen-Steele

 

 

 

 

 

Ma’rib مأرب traces of stones

documentary · 30 minutes · 35mm · color · Dolby SR · Germany 2008

 

director & cinematographer                                     Rainer Komers

assistant                                                                  Sadiq Al-Warafi

sound                                                                     Michel Klöfkorn

editor                                                                      Bert Schmidt

sound mix                                                              Tilo Busch

production                                                              Rainer Komers Film

  in cooperation with ZDF/3sat

commissioning editor                                                Inge Classen

funded by                                                               Der Beauftragte der Bundesregierung

                                                                                für Kultur und Medien

                                                           Filmstiftung NRW

 

Rainer Komers

über  Ma´rib

 

Der Stadt-Film „Ma’rib“ ist die Fortsetzung der Straßen‑Trilogie „ErdBewegung“. Führten die Straßen der Trilogie durch verblühte Industrie‑Landschaften in Deutschland, Alaska und Indien, führt „Ma’rib“ in eine aridere Wüstenlandschaft, von der nicht ganz klar ist, in welchem Verhältnis dort Wachstum und Vergehen zu einander stehen. Dramatischer Ausdruck dieses ungeklärten Verhältnisses ist der Untergang des antiken Sabäer-Reichs mit der Hauptstadt Ma’rib. Der anschließende Exodus der Sabäer gilt der Legende nach als Geburtsstunde der arabischen Nation.

 

Dank der Initiative Pier Paolo Pasolinis war es mir möglich, zum ersten Mal 1991 kurz nach dem zweiten Golf-Krieg in den  Jemen zu reisen – zu einer Zeit, als die Wertschätzung, die Arabern in Mitteleuropa entgegengebracht wurde, nahezu bei Null lag. Über einen Zeitraum von vier Jahren filmte ich die Restaurierung der Altstadt von Sana’a und von Schibam im Wadi Hadramaut.

 

Als er seinen Film Erotische Geschichten aus 1001 Nacht machte, besuchte Pasolini Sana’a, die Hauptstadt des Jemen. Stark beeindruckt von ihrer Schönheit, aber auch von dem verheerenden Zustand ihrer alten Gebäude, dreht er den Kurzfilm Die Mauern von Sana’a als einen Appell an die UNESCO, die architektonischen Schätze der Stadt zu bewahren und zu schützen. Sein Appell war erfolgreich. 1986 wurde Sana’a von den Vereinten Nationen zum Weltkulturerbe erklärt und einige europäische Länder, darunter  Italien, Deutschland und Norwegen, begannen, die Restaurierung der bedrohten Gebäude in der Altstadt zu unterstützen.

 

Im Januar 2003, kurz bevor die von den USA geführte Koalition in den Irak einmarschierte,

fuhr ich nach Ma’rib, in die frühere Hauptstadt des Königreichs Saba, um einen konventionellen Dokumentarfilm vorzubereiten, wobei ich ein Projekt deutscher Archäologen als Scharnier zwischen der Antike und der Gegenwart, zwischen Arabien und Europa benutzen wollte. Schon bald nachdem ich die ersten Stammesangehörigen in der Oase Ma’rib traf, wurde mir klar, dass es für mich als Ausländer unmöglich sein würde, in den Charakter und die Regeln ihrer traditionellen Gemeinschaft Eingang zu finden, geschweige denn, sie zu verstehen, und dass ein auf Dialogen basierender Dokumentarfilm nichts außer verbalen Banalitäten bringen und diese stolzen und aufrechten Menschen der Wüste mit ihrer großartigen Geschichte in schlaffe, plappernde Zwerge verwandeln würde. Also entschloss ich mich, eine Komposition aus Bildern und Tönen zu schaffen – ohne Interviews, Dialog oder Text.“

Rainer Komers

(Übersetzt von Andreas Weiland)

 

 

Im Atelierhaus wird Rainer Komers am 26. September nach der Filmvorführung 

über SPRACHE UND SPRECHEN IM DOKUMENTARFILM  mit uns reden.

Nach dem gerade das von ihm  konzipierte  gleichnamige Symposium  im Museum Ludwig in Köln  stattfand,

wird er  uns diese Thematik gewiß in der lebendigsten Weise nahebringen.

 

 

 

 

 

bio/filmographie

 

Rainer Komers, geboren 1944 in Guben. Mitarbeit im Studentischen Filmclub Bonn; Lehrauftrag für Siebdruck und Filmstudium an der Kunstakademie Düsseldorf, Meisterschüler; Gaststudium der Fotografie an der Universität Essen. Film- und Kameraprojekte in Alaska, Bosnien, Ecuador, Frankreich, Indien, Japan, Jemen, Lettland, Litauen, Polen, Russland. Filme wurden gesendet von: 3SAT/Mainz, ARTE/Strassbourg, HR/Frankfurt, NDR/Hamburg, PBS/Montana, WDR/Köln, ZDF/Mainz. Filmseminare in Berlin, Düsseldorf, Münster und Wien.

Lebt in Berlin und Mülheim an der Ruhr.

 

Arbeitsschwerpunkt

Film, Fotografie, Text

 

Filme 2004 - 2008

MA’RIB (2008)

KOBE (2006)

NOME ROAD SYSTEM (EARTHMOVING) (2004)

NH 2 (EARTHMOVING) (2004)

 

kamera (liste der regisseure)

Enzio Edschmid, Eva Heldmann, Horst Herz, Karin Jurschick, Peter Nestler, Malte Rauch, Dieter Reifarth, Bert Schmidt, Malte Rauch, Gerburg Rohde-Dahl, Shabbir Siddiquie, Sylvia Strasser, Klaus Wildenhahn, Fredo Wulf

 

filmfestivals

Nyon, Oberhausen (6x), Duisburg (3x), Krakau (3x), Leipzig (2x), Bochum (4x), Frankfurt (2x), Calicut, Seoul (2x), London, Olomouc, München, Istanbul, Kiel (2x), Cork, Bilbao, Köln, Bamberg, Missoula (4x), New York, Gyor, Toronto, Sheffield, Sofia, Bozen, Anchorage, Portland, Tours, Orleans, Wien, Lübeck, Kassel, Sao Paulo, Rio de Janeiro, Buenos Aires, St. Petersburg, Neubrandenburg, Stettin, Valdivia, Münster, Milano, Barcelona (2x), Den Haag, Sucre, Madrid

 

preise

Blicke aus dem Ruhrgebiet Bochum, Schmelztiegelpreis für „Kobe“ 2007

Stadt Mülheim an der Ruhr, Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft 2006

Planet in Focus Toronto, Best International Short Form Prize für „Nome Road System“ 2005

Big Sky Documentary Film Festival Missoula, Special Prize für „Nome Road System“ 2005

Short Cuts Cologne, 1. Jurypreis für „Nome Road System“ 2004

Deutscher Kurzfilmpreis für „Nome Road System“ 2004

Filmfest Augenweide Kiel, Dokumentarfilmpreis für Nome Road System“ 2004

Hessischer Filmpreis für „B 224“ 2001

Historama Ruhr 2000, 2. Preis für „Ein Schloss für alle“ 2000

Preis der Deutschen Filmkritik für „Zigeuner in Duisburg“ 1980

Stadt Mülheim an der Ruhr, Förderpreis 1980

 

 

 

 

 

 

 

 

Atelierhaus -Alte Schule- Äbtissinsteig 6 45276 Essen-Steele
Tel.+Fax 0201/515592  e-mail doris.schoettler-boll@t-online.de  www.atelierhaus-essen.de
KUNSTRAUM - ALTE SCHULE - e.V.
Wir danken dem Kulturbüro der Stadt Essen und den Freunden des Atelierhauses
für die freundliche Unterstützung dieser Veranstaltungsreihe

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