Selbst beauftragtes Gestalten gesellschaftlicher Perspektiven

finger ist eine 1998 gegründete, künstlerische Produktionsgemeinschaft, die sich der Erforschung, Dokumentation und Vermittlung aktueller Zusammenhänge von Gesellschaft und Gestaltung widmet.
Insbesondere geht finger den Fragen nach, welche individuellen und kollektiven Modelle zur Gesellschaftsgestaltung heute entwickelt werden. Ziel ist es, diese gegenwärtigen Prozesse zu veranschaulichen und das Verständnis um alltägliche, kulturelle und künstlerische Initiativen zur Gestaltung der Gesellschaft zu fördern.
www.fingerweb.org
www.evolutionaere-zellen.org

"Wie gestalten Sie Ihre Gesellschaft?"
Der Wettbewerb "evolutionäre zellen"

Der Wettbewerb "evolutionäre zellen – selbst beauftragtes Gestalten gesellschaftlicher Perspektiven" wurde seit dem Jahr 2002 zweimal ausgeschrieben. Die zentrale Frage der Ausschreibung lautete: "Wie gestalten Sie
Ihre Gesellschaft?"
Ausgehend von der These, dass sich gesellschaftsgestaltende Neuerungen zunächst in kleinen Gruppen oder in Mikrosystemen erproben, richtet sich der mit 10.000/15.000 Euro dotierte Wettbewerb, quer durch alle Sparten und Professionen, an diejenigen, die als Laien oder Profis selbstbeauftragt ihr gesellschaftliches Umfeld gestalten. Die Ausschreibung fragt nach Situationen, bei denen gesellschaftsgestaltende Ideen und deren Vermittlung, Gestaltung und Umsetzung auf eine exemplarische Art und Weise zusammenwirken, so dass sie zu einem Bezugspunkt im gesellschaftlichen Gefüge und Diskurs werden.
Ungeachtet der Chancen auf die Verwirklichung einzelner Ideen ist die Zielsetzung des Wettbewerbs, den Entwicklungen "evolutionärer zellen" ein Forum zu bieten und damit zur Darstellung und Vermittlung der "evolutionären zellen" als relevante Faktoren kultureller Prozesse und Produktion beizutragen.

Wenn auch längst nicht alle "evolutionären zellen" zu durchschlagenden Veränderungen führen können, so sind doch gerade ihre seismographischen Eigenschaften von großer Bedeutung. Jede "evolutionäre zelle" erzählt dabei auch immer von ihren Erfindern und deren Einsatz und Verantwortung, die sie im Alltag leisten und übernehmen.

Anläßlich des Vortrags im Atelierhaus –Alte Schule– werden Claudia Hummel (Berlin) und Andreas Wolf (Frankfurt), zwei Mitglieder der Produktionsgemeinschaft finger, exemplarische Beiträge des Wettbewerbs vorstellen und anhand einer Überblicksdarstellung der eingereichten Initiativen versuchen, Themenfelder und Strategien des zeitgenössischen gesellschaftlichen Engagements zur Diskussion zu stellen.